Karte (Kartografie) - Danzhou (Nada)

Danzhou (Nada)
Danzhou (儋州市; Pinyin: Dānzhōu Shì) ist eine bezirksfreie Stadt im Nordwesten der chinesischen Inselprovinz Hainan. Danzhou besitzt eine Fläche von 3.271 km² – ein Zehntel der Fläche von Hainan – mit einer Küstenlinie von 307 km. Damit ist es, sowohl was die Fläche als auch die Küstenlinie betrifft, die größte der bezirksfreien Städte und Kreise der Insel. Danzhou verfügt über 187.340 ha Wald, das heißt 57 % der Gesamtfläche sind von Wald bedeckt. Ende 2020 hatte Danzhou hat 954.259 Einwohner.

Die Angehörigen des ursprünglich in der Gegend von Danzhou lebenden Stammes pflegten schwere Ohrringe zu tragen, sogenannte „Er“ (珥), die ihre Ohrläppchen nach unten zogen. Derart herabhängende Ohren werden auf chinesisch als „Dan“ (儋) bezeichnet. Daher war der Stamm in China als Dan’er (儋耳) bekannt. Als General Lu Bode (路博德) 110 v. Chr. Hainan für die Westliche Han-Dynastie eroberte, richtete er an der Stelle des heutigen Danzhou die Kommandantur Dan’er (儋耳郡) ein, mit dem Kreis Dan’er (儋耳县) als Regierungssitz. Im Jahr 622, nachdem General Li Yuan die Sui-Dynastie gestürzt und die Tang-Dynastie gegründet hatte, wurde die Kommandantur Dan’er in „Präfektur Dan“ bzw. „Danzhou“ (儋州) umbenannt, der Regierungssitz war im Kreis Yilun (义伦县, die heutige Großgemeinde Zhonghe). Dies ist die seit 2006 unter Denkmalschutz stehende „Altstadt von Danzhou“ (儋州故城).

Im Jahr 1097, während der Nördlichen Song-Dynastie, wurde der kaiserliche Beamte Su Shi, besser bekannt unter seinem Pseudonym „Su Dongpo“, nachdem er 1094 degradiert und nach Huizhou in Guangdong versetzt worden war, erneut degradiert und zunächst als Assistent des Präfekten nach Qiongzhou (琼州, das heutige Haikou), dann nach Danzhou versetzt. Während der drei Jahre, die er dort verbrachte – 1100 wurde Su Dongpo rehabilitiert und kehrte nach Nordchina zurück – schrieb er zahlreiche Gedichte und brachte die Kultur der Zentralebene nach Hainan. Um den Dichter zu ehren, wurde seine alte Residenz, die „Studienhalle“ (载酒堂, Pinyin Zàijiǔ Táng), später in „Dongpo-Akademie“ umbenannt. Sie steht bereits seit 1996 unter Denkmalschutz.

Ende des 15. Jahrhunderts, während der Regierungszeit von Kaiser Zhu Youtang (1488–1505), litt Hainan wiederholt unter Überschwemmungen und Dürre. Nichtsdestotrotz wurden von zwei aufeinanderfolgenden Gouverneuren, Zhang Huan (张桓) und Yu Jun (余浚), maßlos Steuern und Abgaben erpresst. Im Sommer 1501 organisierte schließlich Fu Nanshe (符南蛇, 1465–1502) aus der heutigen Großgemeinde Haitou, dessen Familie seit Generationen die Li in Danzhou angeführt hatte, einen Aufstand, dem sich auch Han-Chinesen anschlossen. Im Nordwesten von Hainan kam der Straßenverkehr zum Erliegen, die Aufständischen belagerten sogar Danzhou und besetzten Lingao. Daraufhin entsandte die Regierung in Peking 20.000 Soldaten, die die fünf wichtigsten Stützpunkte der Rebellen angriffen. Diese töteten jedoch mehr als 3000 Regierungssoldaten, woraufhin 100.000 weitere Soldaten aus Guangdong und Guangxi unter dem Kommando von General Mao Shui (毛税) entsandt wurden. 1502 wurde Fu Nanshe von einem Pfeil getroffen und ertrank in einem Fluss, und Anfang 1503 war der Aufstand schließlich niedergeschlagen. Reste der Aufständischen zogen sich auf das sogenannte „Kap der Truppen“ (兵马角) zurück, eine Landzunge im Norden der heutigen Großgemeinde Eman, wo sie den Regierungstruppen noch mehr als zehn Jahre mit Überraschungsangriffen zusetzten.

1912, im 2. Jahr der Republik, wurde die Präfektur Dan zum Kreis herabgestuft und dem Regierungsbezirk Qiongya (琼崖道) unterstellt, der der heutigen Provinz Hainan entspricht. Am 16. April 1939 landeten japanische Truppen in der Großgemeinde Baimajing und eroberten in den folgenden zweieinhalb Wochen Stadt für Stadt, bis sie am 4. April 1939 mit der Besetzung von Nada den gesamten Kreis in ihre Gewalt gebracht hatten. In den sechs Jahren bis Kriegsende ermordeten die japanischen Besatzungstruppen bei diversen Massakern im Kreisgebiet mehr als 30.000 Menschen, gut 600 davon Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas und antijapanische Widerstandskämpfer der Kuomintang, der Rest Zivilisten. Mehr als 10.000 Häuser wurden niedergebrannt, mehr als 300 Dörfer vollständig zerstört. Damit gehörte Dan zu den am stärksten von japanischen Kriegsverbrechen betroffenen Landkreisen der Insel.

Nachdem die Volksbefreiungsarmee 1950 Hainan erobert hatte, blieb die alte Verwaltungsstruktur zunächst erhalten. 1959 wurde dann jedoch der Sitz der Kreisregierung von Xinzhou nach Nada verlegt. Am 3. März 1993 wurde der Kreis Dan aufgelöst und in die kreisfreie Stadt Danzhou umgewandelt. Am 19. Februar 2015 wurde Danzhou schließlich auf Vorschlag der Provinzregierung von Hainan und mit Billigung des Staatsrats der Volksrepublik China zur bezirksfreien Stadt hochgestuft; der Regierungssitz befindet sich immer noch in Nada.

 
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Land (Geographie) - Volksrepublik China
Flagge der Volksrepublik China
Die Volksrepublik China, allgemein als China (bundesdeutsches Hochdeutsch [], österreichisches Hochdeutsch []; []) bezeichnet, ist ein Staat in Ostasien. Mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern (2020) stellt China das bevölkerungsreichste und gemessen an seiner Gesamtfläche das drittgrößte Land der Erde dar. Gemäß ihrer sozialistischen Verfassung steht die Volksrepublik China „unter der demokratischen Diktatur des Volkes“, wird jedoch von Beginn an durchgehend von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) autoritär bis totalitär regiert. Bis heute werden ihr schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Die Volksrepublik wurde am 1. Oktober 1949 nach dem Sturz der Republik China im chinesischen Bürgerkrieg von Mao Zedong ausgerufen. Bei der Hungersnot, die durch den von Mao initiierten „Großen Sprung nach vorn“ (1958–1961) ausgelöst wurde, starben Schätzungen zufolge 45 Millionen Menschen, bei der nachfolgenden Kulturrevolution ab 1966 bis zu 20 Millionen weitere. Erst nach Maos Tod und dem einsetzenden Ende des Maoismus in China entwickelte sich das Land auf Grundlage einer vorsichtigen Reform- und Öffnungspolitik ab 1978 zu einer wirtschaftlichen und technologischen Großmacht. Von der Weltbank wird das Land seit 2016 zu den Staaten mit einem Einkommensniveau im oberen Mittelfeld gerechnet. Im Durchschnitt wuchs die chinesische Wirtschaftskraft von 2000 bis einschließlich 2019 jährlich um 8,9 %. Neben der Verdopplung des chinesischen Anteils am Welthandel versechsfachte sich das Bruttoinlandsprodukt innerhalb dieser Zeit, sodass China gegen Ende jenes Zeitraums zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt herangewachsen war. Seit der Machtübernahme durch den “Überragenden Führer” Xi Jinping im Jahre 2012 macht die Volksrepublik laut Beobachtern jedoch wieder Rückschritte bei der sozialen und wirtschaftlichen Freiheit und tritt zunehmend ideologischer sowie auch international aggressiver auf.
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